Friederike Schmidt, Scrum Master bei REWE digital, nahm im August an unserem 2 tägigen Seminar "Lösungsfokussiert Führen" teil. In diesem Blogbeitrag berichtet sie von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen.
Ein Buch darüber hatte ich bereits gelesen. Aber wie wir ja alle wissen, sind Theorie und Praxis zwei verschiedene Dinge. Deshalb freute ich mich sehr, als ich im August mit meinem Scrum Master-Kollegen Andreas zwei Tage das Seminar “Grundlagen Lösungsfokussierter Führung” besuchen konnte. Mein erster Eindruck war sehr positiv, denn schon der Seminarort war für mich eine inspirierende Umgebung: Viele Bücher zum Thema, Denksportaufgaben und Spiele für Teams, Sprüche und Zitate hier und da sowie ein lichtdurchfluteter Seminarraum gaben uns Platz und Anlass zum Denken, Kommunizieren und Ausprobieren.
Mit einer angenehmen Anzahl an Teilnehmern starteten wir mit einer kreativen Vorstellungsrunde - eine Steckbrief-Übung, in der man sich selbst auf einem Post-it zeichnen sollte, z.B. mit dem, was einen ausmacht, mit einer Leidenschaft, Spitznamen etc. Und das natürlich in nur wenigen Minuten Zeit! Für Ungeübte eine Herausforderung - aber ein klasse Kennenlern-Opener mit viel Spaß. Eine Übung, bei der man sich nicht nur gegenseitig, sondern auch sich selbst kennen lernte, war der “Brilliante Moment”, bei der das gegenseitige Zuhören im Fokus stand.
Nachdem wir dann mit unseren Fragen und Bedürfnissen unsere Agenda für die zwei Seminartage gestrickt hatten, ging’s auch schon ans Eingemachte: Gleich am ersten Tag lernten wir die Methode des Lösungsfokussierten Coachings kennen (kurz: Löfu). Dafür suchten wir uns unter den Teilnehmern einen Partner, mit dem wir nach dem Kennenlernen des Theorieteils Schritt für Schritt die Methode ausprobierten und übten. Und ich kann sagen: Es ist gar nicht so leicht! Das Herausfordernde für mich persönlich war, nicht in eine Beratungssituation abzurutschen, sondern sich konsequent an das Frageschema zu halten. Das Tückische: Du hörst geduldig deinem Gegenüber zu und spinnst plötzlich deine eigenen Gedanken und möchtest diese deinem Übungspartner am liebsten mitteilen. Aber Pustekuchen - das ist nicht Sinn und Zweck von Löfu! Sehr viel gebracht hat mir, dass Seminarleiterin Lisa während der Übungszeit bei den Teilnehmern vorbeischaute und uns ihre Beobachtungen spiegelte. Das Feedback war sehr wertvoll für mich und meiner Meinung nach lernt man so die Methode erst richtig zu praktizieren.
Am zweiten Tag hielt Seminarleiter Matthias noch weitere hilfreiche Tools für das lösungsfokussierte Führen parat: Vom Werte- und Entwicklungsquadrat und dem Inneren Team von Schulz von Thun über die Kollegiale Beratung und dem Äußern von Kritik und Feedback bis hin zum Kennenlernen von Team- und Kommunikations-Spielen. Besonders ein Spiel hatte es uns nach der Mittagspause angetan. Dabei waren an einem Ring sternförmig mehrere Stricke befestigt, jeder bekam ein Ende eines Strickes in die Hand. Ziel war es nun, einen Tennisball mit dem Ring gemeinsam vom Boden aufzunehmen und ihn auf eine offene Flasche zu setzen. Da war nicht nur Geschicklichkeit gefragt, sondern vor allem Kommunikation untereinander. Diese Übung eignet sich hervorragend für das Teambuilding!
Mit dem Kopf voll mit neuen Methoden und Tools gab’s auf der vierstündigen Rückfahrt dann unter uns Kollegen nochmal ein Recap der zwei Löfu-Tage. Einiges haben mein Kollege und ich bereits ausprobiert und angewendet. Besonders bei der Löfu-Methode heißt es noch: Üben, üben, üben. Aber auch das kennt ihr: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Vielen Dank Friederike für Deine Teilnahme und diesen schönen Bericht. Lust mehr darüber zu erfahren, wie und wo Lösungsfokussierung in der täglichen Arbeit helfen kann? Hier gibt es weitere Infos und Angebote:
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